ANN: Emil Nolde and the Art Market / Emil Nolde und der Kunstmarkt: Selbststilisierung, Marktstrategien & Auratisierungsprosa, YouTube Lecture by Aya Soika, Berlin & Bernhard Fulda, Cambridge (Forum Kunst und Markt, Berlin, 14 Feb 2022, open access; in German)

Joseph Goebbels auf der Ausstellung „Entartete Kunst“ in Berlin, Februar 1938. Links: „Die Sünderin“ (1926) wurde im Jahr 1929 für 25 000 RM von der Nationalgalerie angekauft, 1939 in Luzern für 1300 SFR an Noldes Jugendfreund Fehr verkauft. Zentralarchiv der Staatlichen Museen zu Berlin © Für die Werke von Emil Nolde bei Nolde Stiftung Seebüll.


Dieser Vortrag beleuchtet das Spannungsfeld zwischen Künstler, Kunstmarkt und historischer Forschung am Beispiel von Emil Nolde. Er beschäftigt sich mit Noldes öffentlicher und privater Selbstinszenierung als Widerstandskämpfer gegen einen angeblich jüdisch unterwanderten Kunsthandel, den Besonderheiten von Nolde als Marktakteur insbesondere in Bezug auf seine Preissetzungs-Politik und fragt abschließend nach den Auswirkungen der neueren Forschung auf Angebot und Nachfrage von Nolde-Kunstwerken im gegenwärtigen Kunstmarkt.

Prof. Dr. Aya Soika lehrt als Professorin für Kunstgeschichte am Bard College Berlin. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich des 20. Jahrhunderts, besonders Moderne, Expressionismus und Kunst im Nationalsozialismus. Im Jahr 2019 war sie Kuratorin der Ausstellungen Emil Nolde. Eine deutsche Legende. Der Künstler im Nationalsozialismus (Neue Nationalgalerie, mit Bernhard Fulda und Christian Ring) sowie Flucht in die Bilder? Die Künstler der Brücke im Nationalsozialismus (Brücke Museum Berlin, mit Meike Hoffmann und Lisa-Marei Schmidt) und Mitherausgeberin und Autorin der Begleitbände. Sie ist zudem Autorin des zweibändigen Werkverzeichnisses der Ölgemälde Max Pechsteins und anderer Studien zu den Künstlern der Brücke im Kontext ihrer Zeit, u. a. zur kolonialhistorischen Verflechtungsgeschichte der Expressionisten, die zur Beteiligung an der Ausstellung Whose Expression? Die Künstler der Brücke im kolonialen Kontext (Brücke-Museum Berlin, 18. Dezember 2021 bis 20. März 2022) führte.

Dr. Bernhard Fulda ist Chatong So Fellow und Director of Studies in History am Sidney Sussex College, Universität Cambridge (GB). Nach Abschluss eines BA in Modern History an der Universität Oxford promovierte er an der Universität Cambridge zur politischen Medienkultur in der Weimarer Republik (Press and Politics in the Weimar Republic, 2009). Er veröffentlichte eine Vielzahl an Publikationen zur Medien-, Politik- und Kulturgeschichte des frühen zwanzigsten Jahrhunderts, u.a. Max Pechstein. The Rise and Fall of Expressionism (2012, mit Aya Soika). Senior Research Fellowships der Gerda-Henkel Stiftung und der Alexander-von-Humboldt Stiftung zum Thema Emil Nolde und Nationalsozialismus resultierten in der Ausstellung (& Publikation) Emil Nolde. Eine deutsche Legende. Der Künstler im Nationalsozialismus (2019, Neue Nationalgalerie, mit Aya Soika und Christian Ring). Fulda schreibt zur Zeit an einer Biographie über Emil Nolde.

Link: https://youtu.be/GxBW7BQ5D_Q
Additional fokum.org eEvening Lecture available on YouTube: 

Mela Dávila Freire, M.A., Hamburg/Barcelona, 
Dr. Alexia Pooth, Potsdam/Berlin
documenta Ost/West: Kunstpolitik und Kunstmarkt
https://www.youtube.com/watch?v=MFvKZXxR1Sk

For more information on the Forum Kunst & Markt (TU Berlin), see https://fokum.org.