Exil der Menschen und der Bilder, einst und jetzt
Gesprächsrunde in der Liebermann-Villa am Wannsee, Berlin, am 1. November um 19 Uhr.
rbb-Redakteur Harald Asel spricht mit:
Dr. Johannes Nathan, Kunsthistoriker und Kunsthändler
Prof. Renata Stih, Künstlerin
Prof. Dr. Christoph Stölzl, Historiker, Museologe, Publizist und Politiker
Zu den prägenden Erfahrungen von Künstlern im 20. Jahrhundert gehört das Exil. Sei es, dass sie selbst, an Leib und Leben bedroht, ihre Heimat verlassen und in einer fremden Umgebung neue Netzwerke für ihr Schaffen, aber auch für die Wahrnehmung ihrer Kunst suchen müssen. Sei es, dass ihre Werke im Ausland für politische Haltungen und künstlerische Positionen stehen, die zuhause gefährdet sind. Die Liebermann Villa am Wannsee macht derzeit diesen Zusammenhang exemplarisch deutlich. In der partiellen Rekonstruktion einer Ausstellung vom Sommer 1938 in London sind jene Bilder versammelt, die bald nach der denunziatorischen Münchner Schau „Entartete Kunst“ das britische Publikum mit wichtigen Vertretern der deutschen Moderne bekannt machte.
In unserem Gesprächssalon wollen wir die Brücke ins Heute schlagen. Was bedeutet es für Künstler, in der Fremde anzukommen? Wie verändert sich ihre Kunst und welchen Erwartungen eines neuen Publikums stehen sie gegenüber? Welche Rolle spielt überhaupt internationale Aufmerksamkeit zum Schutz vor Verfolgung? Und was können Kunsthandel und Sammler dabei bewirken?
Die Liebermann-Villa verkauft für diese Veranstaltung Tickets. Anlass ist unsere aktuelle Ausstellung „London 1938. Mit Kandinsky, Liebermann und Nolde gegen Hitler“.
Liebermann-Villa am Wannsee, Colomierstr. 3, 14109 Berlin, +49-30-805 85 900