ANN: Lecture: Christoph Andreas – Restitution of Mural Paintings by the Painter Hans Thoma (in German; Frankfurt, Inst. für Stadtgeschichte / online; 18 Jan 2021, 18:00)

Christoph Andreas
Restitution of Mural Paintings by the Painter Hans Thoma
Frankfurt, Inst. für Stadtgeschichte / online; 18 Jan 2021, 18:00
In German

Dr. Christoph Andreas, Inhaber in der 4. Generation, befasst sich seit geraumer Zeit mit Provenienz und Restitution. Er war mehrfach aktiv an Restitutionen im Kontext von NS-verfolgungsbedingt entzogenen Kunstwerken beteiligt – mit dem Ziel, gütliche Lösungen zu finden und Objekte an die Nachkommen enteigneter Vorbesitzer zurückzuführen. Hierüber hat er auch publiziert und Vorträge gehalten.

Das Frankfurter Institut für Stadtgeschichte erforscht im Rahmen einer Vortragsreihe das Thema NS-Raubkunst in Museen, Sammlungen und privaten Haushalten in der Mainmetropole.

Für kommenden Montag wurde Dr. Christoph Andreas zu einem Vortrag eingeladen, der Corona-bedingt als YouTube-Livestream stattfindet.

Thema ist die Restitution von Wandbildern des Künstlers Hans Thoma (1839 – 1924).

Livestream am Montag, 18. Januar 2021, 18 Uhr unter: https://youtu.be/VRhGsAkPa5Q

Der Vortrag wird unter diesem Link als Video dauerhaft zur Verfügung stehen. Die Teilnahme ist kostenlos.

Worum geht es?

Der Kaufmann Alexander Gerlach erbaute um 1870 eine Gründerzeit-Villa im Frankfurter Westend. Für die Ausgestaltung des Gartensaals beauftragte er den Maler Hans Thoma, der dort 1874 insgesamt sieben Wandbilder schuf. Um 1900 verkaufte Gerlach das Anwesen an den damaligen Direktor der Cassella Farbwerke, Albert Ullmann.

Bei den Casella Farbwerken handelt es sich um ein 1870 gegründetes Chemieunternehmen, das seinen Ursprung in einem Spezereiwarenhandel hatte, der Ende des 18. Jahrhunderts in der Frankfurter Judengasse gegründet wurde und das später zu einem Teil der I.G. Farben Höchst wurde.

Auch die Familie Ullmann hatte jüdische Wurzeln und floh 1938 aus Deutschland. Zuvor wurden die Thoma-Bilder von der Wand genommen und an die jüdische Kunsthandlung Heinemann in München verkauft. In einem mehrjährigen Restitutionsverfahren unter Mithilfe der Ullmann-Erben konnten drei der Wandbilder entschädigt und für das Historische Museum in Frankfurt erworben werden.

Der Vortrag schildert die Vorgänge aus der Sicht des Frankfurter Kunsthändlers Christoph Andreas, der die Forschung zu den Wandbildern von Anfang bis Ende begleitet hat und der Historisch Archäologischen Gesellschaft den Ankauf der beiden Wandgemälde durch eine nicht unbeträchtliche Spende ermöglichte.

Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier.