ANN: Rembrandt in deutschsprachigen Auktionen zwischen 1901 und 1918: Quantitative und qualitative Datenanalysen (Fokum Evening Lecture, Online, 8 July, 2024, 18:15-19:45 CEST)

Left: Title page of the auction catalogue “Kupferstich-Sammlung aus ausschließlich aus freiherrlichlichem Besitz: Kupferstiche, Radierungen, Holzschnitte, Aquatinta-Blättern, Farbendrucke, Schabkunstblätter, Lithographien, etc.; ein selten reichhaltiges Werk von Rembrandt Harmensz van Rijn, der fast vollständige Daniel Chodowiecki …”, Rudolph Lepkes Kunst-Auctions-Haus, Berlin, auction sale December 7, 1915 and following days; Photo: Universitätsbibliothek Heidelberg, https://doi.org/10.11588/diglit.15997#0001. Right: Model for a Rembrandt database, Gabriele Zöllner.

TU Berlin-Zoom-Link: tu-berlin.zoom.us/j/65416427145?pwd=WUFvSFVseEs4bmpySXl0NzViZGxmZz09

++Title, abstract and CV are always written in the respective language of the presentation.++

Abstract: Um 1900, rund 230 Jahre nach seinem Tod, wurde Rembrandt (1606-1669) zu einer zeitgenössischen Kultfigur: Ausdruck fand dies unter anderem 1898 in der Ausstellung zu Ehren der Thronbesteigung der niederländischen Königin Wilhelmina im Stedelijk Museum Amsterdam, die trotz ihrer kurzen Laufzeit circa 43.000 Besucher:innen anlockte. Darüber hinaus wurden 1906 zu seinem 300. Geburtstag nicht nur in den Niederlanden, sondern auch in Deutschland zahlreiche Festivitäten veranstaltet. In der deutschsprachigen zeitgenössischen Literatur und Presse fand sich zudem eine Vielzahl an Artikeln, Büchern und Besprechungen. Mit dieser Beliebtheit Rembrandts wuchs zeitgleich die Nachfrage nach Originalen auf dem Kunstmarkt, sodass Kunsthändler:innen gewinnbringende Geschäfte mit „Rembrandt-Werken“ machen konnten.Bezogen auf diesen Kontext haben sich zahlreiche Forschungen bisher sowohl mit der Rezeptionsgeschichte Rembrandts als auch mit dem internationalen Kunstmarkt jener Zeit auseinandergesetzt. Wie sich der Hype um Rembrandt jedoch spezifisch im deutschsprachigen Auktionswesen um 1900 ausdrückte, stellte bisher ein Forschungsdesiderat dar. Diese Thematik habe ich daher in meiner Masterarbeit begonnen zu erforschen, indem ich sowohl tiefenerschlossene Daten aus dem Getty Provenance Index® als auch weitere Daten aus digitalisierten und mit Metadaten versehenen Auktionskatalogen der German Sales“-Projekte analysiert habe. Der Vortrag wird das Zusammenspiel der angewandten qualitativen und quantitativen Methoden in dieser Forschungsarbeit vorstellen und das Potenzial und die Herausforderungen dieser Vorgehensweise darlegen. 


Gabriele Zöllner ist im Verbundprojekt SODa – Sammlungen, Objekte Dateninfrastrukturen wissenschaftliche Mitarbeiterin für Digitale Provenienzforschung am Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik der Humboldt-Universität zu Berlin und assoziierte Wissenschaftlerin am Forum Kunst und Markt / Centre for Art Market Studies. Sie studierte Kultur und Technik sowie Kunstwissenschaft an der Technischen Universität Berlin, wo sie im Jahr 2023 ihre Masterarbeit beendete, in der sie eine quantitative Datenanalyse zu vermeintlichen „Rembrandt“-Gemälden im deutschsprachigen Auktionswesen zwischen 1901 und 1918 durchführte. Neben dem Studium arbeitete sie als Fotodesignerin, in der Ausstellungs- sowie wissenschaftlichen Veranstaltungsorganisation und -vermarktung