CFP: Antisemitische Symbole in Kunstobjekten:(Anti-)Kapitalistische Kontexte und gesellschaftliche Wirkungen(Online/Berlin, 5.–6. Dec 2024)

Deadline: 30. September 2024

Das Symposium fragt nach Manifestationen antisemitischer Weltbilder vor dem Hintergrund einer

Auseinandersetzung mit Kunstwerken: Denn aus einer bildhistorischen und bildkritischen Perspektive

stellen sich Fragen nach der magischen, manipulativen Macht, die Bildern in ihren Wirkungen zuerkannt

wurde und wird und die ihren Ausdruck in theologischen, kulturellen oder politischen Bilderstürmen und

-kämpfen bis in die Gegenwart hinein findet. Vor diesem Hintergrund widmet sich das Symposium

Antisemitismus als visuellem Code: In den Blick genommen werden Wirkungszusammenhänge, in

denen Antisemitismus in all seinen Ausformungen mit Bildmitteln operiert, um Jüd:innen als unterlegen,

aggressiv, ausbeuterisch und zugleich kapitalistisch nach der Weltherrschaft trachtend zu diffamieren.

Ziel unseres Symposiums ist es daher, Wissenschaftler:innen, Kurator:innen, Künstler:innen und

Pädagog:innen sowie Museums- und Bildexpert:innen transdisziplinär zusammenzubringen, um das

Phänomen des Antisemitismus in Kunstwerken als historische und gegenwärtige Kulturtechnik

kontextuell, strukturell, qualitativ und quantitativ zu erforschen und zugleich für dieses Phänomen der

gesellschaftlichen Manipulation mit seinen demokratiegefährdenden Auswirkungen zu sensibilisieren.

Wir bitten daher um Werkstattberichte und kritische Perspektiven (vergleichend oder in Form von

Fallstudien) in Form von:

• Analysen antisemitischer visueller Codes der Stereotypisierung, Dämonisierung und

Entmenschlichung in Kunstobjekten: von mittelalterlichen Skulpturen und Gemälden über Bildwerke

der Moderne bis hin zu zeitgenössischen Filmen und Karikaturen

• Einbettung dieser antisemitischen Kunstcodierungen in ihre historischen und gegenwärtigen

(anti)kapitalistischen Kontexte und gesellschaftlichen Wirkungen, mit Bezugnahme zu den je

sozialen, ökonomischen, politischen und kulturellen Transformationsprozessen

• Präsentation und Diskussion von Umgehensweisen in Museen, in Ausstellungen, im Kunsthandel

und im Kunstunterricht, in den Social Media und im öffentlichen Raum mit antisemitischen Symbolen

in Kunstwerken: vom Aufklären und Kontextualisieren als Mittel der Bewusstmachung unbewusster

visueller Wirkmechanismen bis hin zum Umbenennen und Abhängen bzw. Löschen solcher

antisemitischen Bildobjekte und Bilddaten

Das Symposium findet am 6. Dezember 2024 ganztägig online (TU Zoom) statt und wird am

5. Dezember 2024 mit einem Abendvortrag eröffnet. Exposés von max. 2000 Zeichen inkl. Leerzeichen

(deutsch oder englisch, Vortragsdauer 20 Minuten) sowie ein kurzer Lebenslauf werden bis zum

30. September 2024 erbeten an: dorothee.wimmer@tu-berlin.de

Konzept und Organisation

Meike Hopp, Nora Sternfeld und Dorothee Wimmer, unter Mitwirkung von Gabriele Zöllner

Titelbild

documenta fifteen, Banner von Taring Padi in verhülltem Zustand, 21. Juni 2022, Foto: Michael Paetzold,

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