CONF: Artists’ Associations During the Weimar Republic / Kuenstlerverbaende zur Zeit der Weimarer Republik (online / TU Dortmund, Univ. of Siegen 29 June 2021; in German)

Artists’ Associations During the Weimar Republic / Kuenstlerverbaende zur Zeit der Weimarer Republik
Online (in German)

Register by: 25 Jun 2021

Seit Mitte des 19. Jahrhunderts, als Künstlerinnen und Künstler sich auf dem freien Markt zu behaupten hatten, entwickelte sich die Selbstorganisation in lokalen und überregionalen Vereinen und Verbänden zum festen Teil des Kunstbetriebs. Künstlerverbände hatten einerseits funktionale Aufgaben, indem sie berufsständische Interessen wahrnahmen, sich für wirtschaftliche Belange einsetzten, regionale und internationale Netzwerke knüpften und als Ausstellungsorganisatoren auftraten. Andererseits lag den Zusammenschlüssen nicht selten eine politische oder kunstpolitische Agenda zugrunde, für die man in der Öffentlichkeit eintrat.

Mit Gründung der Weimarer Republik trat die Geschichte der Künstlerverbände in Deutschland in ein neues Stadium ein. 1921 wurde in Weimar mit dem Reichswirtschaftsverband bildender Künstler ein überregionaler Interessenverband gegründet, um die wirtschaftlichen Belange der bestehenden und nach 1919 neu gegründeten Künstlerverbände und -vereine zu bündeln. Vor dem Hintergrund der zunehmend prekären wirtschaftlichen Lage, wurden Dinge wie Künstlersozialversicherung und Urheberrecht, die bis heute die wirtschaftliche Existenz von Künstlerinnen und Künstlern sichern, zu bestimmenden Themen. Zugleich erfasste das Klima der sozialdemokratischen Kulturpolitik und mit ihr das Bemühen, allen Schichten der Bevölkerung Zugänge zur zeitgenössischen Kunst zu schaffen, die Arbeit vieler lokaler Verbände. Die Geschichte der Künstlerverbände wirft ein exemplarisches Licht auf die sozialgeschichtlichen und kulturpolitischen Rahmenbedingungen der Weimarer Moderne, ebenso aber auch auf die Bedeutung von Selbstvermarktung und Öffentlichkeitsarbeit für Künstlerinnen und Künstler im 20. Jahrhundert. Der gemeinsame Studientag der Technischen Universität Dortmund und der Universität Siegen stellt diese Geschichte an Fallbeispielen zur Diskussion.

Ablauf und Programm

9.45 Uhr
Joseph Imorde und Andreas Zeising Begrüßung

10.00 Uhr
Andreas Zeising Einführung

10.30 Uhr
Kristina Kratz-Kessemeier Zwischen Künstlerunterstützung und Entwicklung einer freien Moderne. Zur Relevanz von Künstlervereinigungen für die staatliche Kunstpolitik der Weimarer Republik

11.30 Uhr
Conny Dietrich »… im Trachten nach Gerechtigkeit«. Der Wirtschaftliche Verband bildender Künstler Leipzigs und die Juryfreie Kunstausstellung Leipzig 1927

13.30 Uhr
Christian Drobe: Revolutionäre Montage? Ungarische Künstler in der ASSO und in Berlin

14.30 Uhr
Johanna Weiler»Inzwischen sind die Dinge hier in Berlin schnell in Fluss gekommen. Die Neuordnung vollzieht sich bereits.« Die STURM-Galerie im Winter 1918/19

16.00 Uhr
Lilia Sokolova The Blue Four: Voyage to America and Incorporeal Presence in the Interwar Avant-Garde

17.00 Uhr
Ingo Schultze-Schnabl Kunst in der Region – Zur Entwicklung der Arbeitsgemeinschaft Siegerländer Künstlerinnen und Künstler (ASK) in Siegen

Der Studientag findet ausschließlich online statt. Eine Teilnahme als Gast ist via Zoom-Link möglich. Wir erbitten dazu eine Anmeldung bis zum 25. Juni per Email an andreas.zeising@tu-dortmund.de.

Kontakt:
PD. Dr. Andreas ZeisingTechnische Universität DortmundSeminar für Kunst und Kunstwissenschaft44227 Dortmund
Prof. Dr. Joseph ImordeUniversität SiegenFakultät II, Department Kunst und Musik57068 Siegen