CONF: Nach dem Erstcheck – Provenienzforschung nachhaltig vermitteln – Einbeck 11/19

Netzwerk Provenienzforschung in Niedersachsen; Landschaftsverband
Südniedersachsen e.V.; StadtMuseums Einbeck
04.11.2019-04.11.2019, Einbeck, Stadtmuseum Einbeck, Auf dem Steinwege
11/13, 37574 Einbeck
Deadline: 18.10.2019

Seit 2016 wird in kleineren stadtgeschichtlichen Museen Südniedersachsens systematisch nach Objekten gesucht, die unrechtmäßig in die Sammlungen gelangt sind. Im Lauf des Erstchecks in neun Museen zwischen Harz und Weser wurden fragwürdige Objekte aus unterschiedlichen Kontexten dokumentiert: Erwerbungen in der NS-Zeit aus jüdischen, freimaurerischen, linkspolitischen und kirchlichen Zusammenhängen, Produkte von Zwangsarbeitern im 1. und 2. Weltkrieg sowie Ethnographica und Naturalia – zum Teil aus den ehemaligen deutschen Kolonien. Darüber hinaus wurden Informationen zur Museums- und Ortsgeschichte, in Magazinen verschollene Objekte, Archivalien und mündliches Wissen erschlossen.

Wie können wir sicherstellen, dass all diese Erkenntnisse dauerhaft zugänglich bleiben und für die Museums- und Bildungsarbeit nutzbar gemacht werden können? Wie und in welcher Form sollte die Dokumentation gestaltet sein? Wie können Desiderata im Auge behalten und die Ergebnisse der Provenienzforschung vermittelt werden? Und wollen wir bei der Vermittlung Autorinnen bleiben oder diese partizipativ gestalten? Welche Rolle spielen in der Forschung und Vermittlung die von Unrecht und Verfolgung betroffenen Gruppen und ihre heutigen Repräsentantinnen, welche die Museen, Kommunen und Archive? Was brauchen wir von diesen und sie von uns?

Gemeinsam möchten wir die Möglichkeiten, Probleme und Lösungsansätze für eine nachhaltige Dokumentation und Vermittlung von Ergebnissen der Provenienzforschung diskutieren.


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11:00 Uhr       BEGRÜSSUNG
Dr. Sabine Michalek, Bürgermeisterin der Stadt Einbeck 
Dr. Sabine Johannsen, Staatssekretärin im Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur
Dr. Andrea Baresel-Brand, Deutsches Zentrum Kulturgutverluste Magdeburg
Dr. Elke Heege. Museumsleiterin Stadtmuseum Einbeck

MODERATION
Dr. Claudia Andratschke, Landesmuseum Hannover & Netzwerk Provenienzforschung in Niedersachsen

11:30 – 12:15 Uhr VORTRAG
Nach dem Erstcheck. Ergebnisse und Erkenntnisse der Provenienzrecherchen in den Museen Alfeld, Duderstadt, Einbeck und Hann. Münden.
Dr. Christian Riemenschneider, Landschaftsverband Südniedersachsen

12:15 – 12:30 Uhr Diskussion

12:30 – 13:30 Uhr MITTAGSPAUSE

13:30 – 14:30 Uhr WORKSHOPS
Workshop 1: Lostart.de: Dokumentation von Objekten, Provenienzen und Restitutionen (Dr. Andrea Baresel-Brand, Deutsches Zentrum
Kulturgutverluste, Magdeburg)

Workshop 2: Ein Löffel – viele Fragen. Den legalisierten Raub erinnern.
(Dr. Angela Jannelli, Historisches Museum Frankfurt)

Workshop 3: Die Oldenburger “Restitutionssamlung” als Beispiel für den Umgang  mit NS-Raubgut in Privatbesitz (Dr. Marcus Kenzler, Landesmuseum
für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg)

14:30 – 14:50 Fünf Minuten – Workshop-Ergebnisse kurz  vorgestellt

14:50 – 15:10 Uhr KAFFEEPAUSE

15:10 – 16:00 Uhr IMPULSVORTRÄGE

Provenienzforschung ausgestellt: Selbstzerfleischung zum Selbstzweck?
Anja Gubelmann, Zürich, Kunsthistorikerin, Arbeitsschwerpunkte: Museologie, Archive in der Kunst

Schwierige Dinge – ein Stadtlabor über Raubgut in Privathaushalten
Dr. Angela Jannelli, Historisches Museum Frankfurt

16:00 – 17:00 Uhr PODIUMSDISKUSSION

Moderation: Jan Fragel, Freier Journalist und Studioleiter Regionalbüro ffn Göttingen                   

Anja Gubelmann M.A. (Zürich), Kunsthistorikerin, Arbeitsschwerpunkt Museologie und Archive in der Kunst

Dr. Angela Jannelli, Historisches Museum Frankfurt, Kuratorin Stadtlabor

“Schwierige Dinge” und Bibliothek der Generationen

Dr. Marcus Kenzler, Provenienzforscher Landesmuseum für Kunst und  Kulturgeschichte Oldenburg, Kurator der Ausstellung „Herkunft verpflichtet! Die Geschichte Hinter den Werken”

Dr. Silke Reuther, Provenienzforscherin Museum für Kunst und Gewerbe  Hamburg, Kuratorin der Ausstellung “Raubkunst?”

Dr. Johannes Schwarz, Provenienzforscher, Museen für Kulturgeschichte Hannover, Kurator der Ausstellung “Spuren der NS-Verfolgung”, Museum August Kestner

Drs. Edward van Voolen, Abraham-Geiger-Kolleg Potsdam, Rabbiner in Göttingen und ehem. Kurator am Joods Historisch Museum Amsterdam

17:00 Uhr ABSCHLUSSDISKUSSIOON
mit dem Publikum und den Leiterinnen und Leitern der Erstcheck-Museen in Südniedersachsen

Anmeldung
Die Teilnahme an der Tagung ist kostenlos.
Um Anmeldung wird bis zum 18. Oktober 2019 gebeten: info@provenienzforschung-niedersachsen.de

Veranstaltungsort

StadtMuseum Einbeck
Auf dem Steinwege 11/13
37574 Einbeck
Fon: (0 55 61) 916 504 · Fax: (0 55 61) 916 500504
http://www.stadtmuseum-einbeck.de

Verkehrsanbindung

DB Bahnhof Einbeck-Mitte und Einbeck-Salzderhelden (RE86 nach Einbeck-Mitte)
Das StadtMuseum Einbeck liegt etwa 10 Min. Fußweg vom Bhf. Einbeck-Mitte entfernt
Taxi Einbeck: Konstantin (05561 1313), Keime (05561 5555)
Autobahn A7, Abfahrt Northeim-Nord (69)