Professor Dr Dan Michman, Leiter des International Institute for Holocaust Research und Inhaber des John Najmann Chair of Holocaust Studies, Yad Vashem, Jerusalem, Israel
Welcome note
Dr. Charis Hahne, MA
Wege zur Gerechtigkeit bei „NS-Raubkunst“: Die heutige Restitutionspraxis im
Lichte des alliierten Rückerstattungsrechts
Dr. Antonetta Stephany
Gerecht und fair? Bausteine eines Verfahrens im Sinne der Washingtoner
PrinzipienProf. Dr. Matthias Weller, Mag.rer.publ. MAE
Moderation
Diskussion
Liebe Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrte Damen und Herren, vor fünf Jahren haben in Bonn Grundlagenforschungen zur Erarbeitung eines „Restatement of Restitution Rules for Nazi-Confiscated Art“ (RRR) begonnen. Ca. 1.300 Fälle aus sechs Jurisdiktionen
– Deutschland, Österreich, die Niederlande, Frankreich, das Vereinigte Königreich und die Schweiz
– wurden seither erfasst und ihr normativer Gehalt vergleichend auf den Prüfstand gestellt: Welche
Wertungspunkte kehren wieder? Wie und warum sind wiederkehrende Wertungspunkte jeweils
beantwortet worden? Welche Argumente können im Verhältnis zu anderen systematisch
überzeugen („Grammatik der Gründe“), welche weniger. Welche Prinzipien und Grundsätze leiten
die Entscheidungsfindung? Welche Verfahrensbausteine aus der vorgefundenen Praxis können nach
allgemein-verfahrenstheoretischen Prämissen überzeugen („best practices“), welche weniger. Die
fundamentale Erfahrung aus dem Projekt ist eine in den komparativen Rechtswissenschaften schon
immer beschriebene und gesuchte: Erst der Vergleich mit dem anderen ermöglicht ein wirkliches
Verständnis des eigenen.
Aus unserer vergleichenden Arbeit ist ein Projekttext von ca. 1.100 Seiten entstanden: Acht Artikel
– Art. 1 RRR bis Art. 8 RRR – umreißen die zentralen wiederkehrenden Fragenkreise in
ausformulierten Regeln, welche die normative Essenz des Fragenkreises spiegeln soll. Manche
Regeln sind eher knapp ausgefallen, andere betreffen einen hoch komplexen Fragenkreis und
enthalten deswegen viele Absätze. Nach dem Normtext eines jeden Artikels folgt ein Kommentar,
in dem erläutert wird, wie die vorgeschlagene Regel aus der vorgefundenen Praxis generiert wurde,
welche Tendenzen in der Praxis die Regel stützen, welche anderen Tendenzen eher gegenläufig
erscheinen. Danach analysieren Länderberichte die jeweilige Praxis der einzelnen Jurisdiktionen,
dies zunächst immer in einem abstrakten Überblick zum jeweiligen Fragenkreis. Das darin in Bezug
genommene Fallmaterial wird sodann systematisch geordnet in abstrahierenden
Zusammenfassungen geschildert. Wir möchten Ihnen unsere Arbeitsergebnisse auf Konferenzen am
4. September 2024, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, und am
16. September 2024, New York University, New York City, USA,
vorstellen. Hierzu laden wir Sie herzlich ein! Näheres zum Ablauf erfahren Sie alsbald.
Das „Restatement of Restitution Rules for Nazi-Confiscated Art“ (RRR) ist eine Teamleistung. Die
meisten Teammitglieder haben sich dazu entschieden, begleitend Dissertationen zu ihren
Verantwortungsbereichen im Projekt zu erarbeiten. So konnte sich das Team für die Projektarbeiteine fundierte Grundlage schaffen. Wir wollen Ihnen im Vorlauf zu den beiden Konferenzen einige
unserer Teammitglieder in persönlichen Gesprächen vorstellen – den „RRR-Gesprächen“. Sicher
werden dabei auch aktuelle Entwicklungen angesprochen wie etwa die Reform der Beratenden
Kommission oder der gerade vorgelegte Referentenentwurf zu einem „Gesetz zur erleichterten
Durchsetzung der Rückgabe von NS-verfolgungsbedingt entzogenem Kulturgut“, der Fokus soll aber
auf den vorgelegten Grundlagenarbeiten und den jeweiligen Autorinnen und Autoren liegen.
Weitere Termine sind vorgesehen für
Mittwoch, 26. Juni 2024, 19 Uhr,
zu Österreich und der Schweiz, Gesprächspartnerinnen werden dann sein Dr. Anne Dewey und Dr.
Hannah Lehmann, sowie
Mittwoch, 10. Juli 2024, 19 Uhr,
zu den Niederlanden und Frankreich, dann mit Dr. Tessa Scheller, M.Sc., und Dr. Johannes von Lintig,
LL.M. Alle Texte sind in der Schriftenreihe der Forschungsstelle Provenienzforschung, Kunst- und
Kulturgutschutzrechterschienen bzw. sind dort im Erscheinen. Sie erhalten jeweils eine Erinnerung.
Weitere Termine sind geplant.
Zu unserer großen Freude wird die Veranstaltungsreihe am Donnerstag, den 13. Juni 2024, eröffnet
durch die welcome note von Professor Dr Dan Michman, Head of The International Institute for
Holocaust Research; Incumbent of the John Najmann Chair of Holocaust Studies, Yad Vashem;
Professor (Emeritus) of Modern Jewish History, The Israel and Golda Koschitzky Department of
Jewish History; and former Chair of The Arnold and Leona Finkler Institute of Holocaust Research
and Incumbent of the Abe and Edita Spiegel Family Chair of Holocaust Research, Bar-Ilan
University.
Hierzu laden wir Sie herzlich ein! Den Link bzw. die Zugangsdaten zur Veranstaltungsreihe erhalten
Sie nach Anmeldung an sekretariat.weller@jura.uni-bonn.de kurz vor der ersten Veranstaltung.
Bitte beachten Sie: Die Veranstaltungen werden aufgezeichnet und zeitnah im Anschluss ins Netz
gestellt. Mit Ihrer Einwahl in die Veranstaltung erklären Sie hierzu Ihre Zustimmung.
Wir freuen uns, wenn Sie unsere Einladung an interessierte Personen in Ihrem Umfeld weiterleiten.
Datenschutz: Wir speichern Ihre Email-Adresse aufgrund Ihrer ausdrücklichen Zustimmung, früherer
individueller Kontakte und/oder vermuteten wissenschaftlichen Interesses an der jeweiligen
Veranstaltung. Selbstverständlich löschen wir Ihre Email-Adresse, wenn Sie dies wünschen. Ebenso
geben wir gerne Auskunft zum Umgang mit Ihren Daten im Übrigen (hierzu wenden Sie sich bitte
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