L: Christian Fuhrmeister, Erhard Göpel (1906-1966), 9 May, Berlin

PD Dr. Christian Fuhrmeister, Munich: Erhard Göpel (1906-1966) – ein Kunsthistoriker zwischen Kunsthandel, Kunstgeschichte und Kunstkritik

Forum Kunst Markt Berlin, Monday, 09/05/2016,  18:15h, room A 111, Architekturgebäude der TU, Straße des 17. Juni 150/152, 10623 Berlin

Die Aktivitäten des Kunsthistorikers Dr. Erhard Göpel (* 3. Juni 1906 in Leipzig, † 29. Oktober 1966 in München) sind bisher nicht systematisch bearbeitet worden. Dies mag erklären, warum die Forschung ein uneinheitliches Bild zeichnet: Neben vorsichtig tastenden Einschätzungsversuchen existieren kritische Untersuchungen ebenso wie Kurzbiographien, die in hohem Maß Göpels eigenen Aussagen folgen.

Von den frühen 1920er Jahren bis zu seinem Tod ist Göpels Vita geprägt von seiner Tätigkeit als Kunstkritiker und als teilnehmender Beobachter des Kunstmarkts. Sprachbegabt und ehrgeizig, war er für den „Sonderauftrag Linz“ u.a. in den besetzten Niederlanden und in Frankreich tätig. Doch er war auch mit der Kunst der Klassischen Moderne vertraut und verfasste Studien etwa zu Hans Purrmann und insbesondere Max Beckmann, zu dem er gemeinsam mit seiner Frau das Werkverzeichnis der Gemälde erarbeitete. Der Vortrag dokumentiert einige zentrale Quellen, bilanziert den Forschungsstand und beleuchtet insbesondere die Beziehung des Geisteswissenschaftlers zum Kunsthandel.

Christian Fuhrmeister studierte nach einer Lehre als Steinmetz Anglistik, Kunst und Kunstgeschichte an den Universitäten in Oldenburg, Hamburg und Towson/Baltimore. Von 1994 bis 1997 arbeitete er am Graduiertenkolleg Politische Ikonographie an der Universität Hamburg, wo er 1998 zu „Beton, Klinker, Granit: die politische Bedeutung des Materials von Denkmälern in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus“ promoviert wurde. Nach anschließenden Lehraufträgen in Oldenburg, Bielefeld und Braunschweig absolvierte er von 2000 bis 2002 ein Volontariat am Sprengel Museum Hannover. 2002 bis 2003 leitete er die Geschäftsstelle des Departments Kunstwissenschaften der Ludwig-Maximilians-Universität München, an der er 2013 mit einer Schrift zum Kunstschutz in Italien 1936 – 1963 habilitiert wurde. Seit 2003 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentralinstitut für Kunstgeschichte in München.

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