JOB: Provenance Researcher / Provenienzforscher:in (Museum fur Kunst und Gewerbe, Hamburg)

Provenienzforscher, Museum fur Kunst und Gewerbe, Hamburg
Bewerbungsschluss: 31.05.2021

www.mkg-hamburg.de/de/

Das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (MK&G) ist eines der wichtigsten Häuser für Gestaltung in Deutschland. Seine Sammlungen reichen von der Antike bis zu den Innovationen der Gegenwart und umfassen den europäischen, den islamischen und fernöstlichen Kulturraum. Das Museum versteht sich als ein Haus für Diskurse und sieht die Frage der Gestaltung unserer Welt als eines der wichtigsten Themen unserer Zeit. In diesem Sinne bemühen wir uns um Kollaboration, Inklusion, Inspiration, Transparenz und Interdisziplinarität. Unsere Aufgabe als Wissensvermittler:innen und Forscher:innen bleibt dabei zentraler Ausgangspunkt unserer Aktivitäten. Der respektvolle Umgang miteinander wie mit unseren Gästen entspricht unserem Werteverständnis als offenes Haus für Gestaltung

Das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (Stiftung öffentlichen Rechts) sucht für ein vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste (DZK) gefördertes Projekt zur Rekonstruktion der Judaika-Sammlung von Max Raphael Hahn (1880-1942) und der Erforschung des Verbleibs der vermissten Werke (Hahn-Projekt), befristet auf ein Jahr, zum nächstmöglichen Zeitpunkt, eine:n

Provenienzforscher:in (m/w/d)
Entgeltgruppe E 13 (TV-AVH) in Teilzeit (90 %)
Einsatz in Form mobiler Arbeit / Home Office

Das Hahn-Projekt ist ein Kooperationsprojekt zwischen dem MK&G und Michael R. Hayden, dem in Vancouver lebenden Enkel von Max Raphael Hahn. Es wurde 2018 anlässlich der Restitution eines silbernen Kidduschbechers aus der Judaika-Sammlung des vom NS-Regime verfolgten deutsch-jüdischen Kaufmanns und Kunstsammlers auf den Weg gebracht. Die Identifizierung des 1939 beschlagnahmten Bechers in dem vom MK&G bewahrten Silberbestand aus jüdischem Besitz war anhand eines historischen Fotos aus dem Familiennachlass möglich. Ziel ist es, weitere Objekte zu identifizieren, ihren Verbleib zu ermitteln, ihre Wege bis zum heutigen Standort nachzuvollziehen und die Verlustumstände während der NS-Zeit zu klären. Das Forschungsprojekt läuft seit dem 1. März 2020 und soll nun in einem zweiten Förderjahr fortgesetzt werden.

Ihre Aufgaben
–    Eigenständige Fortführung des Projektes auf Basis von mobiler Arbeit / Home Office
–    Fortführung begonnener Recherchen und Entwicklung neuer Rechercheansätze 
–    Fortsetzung der begonnen Recherchen zu Einzelobjekten
–    Ermittlung weiterer relevanter Sammlungsbestände mit Tiefenrecherchen in Datenbanken
–    Fortsetzung der Recherche in international relevanten Sammlungen mit Judaika-Beständen nach digital nicht zugänglichen Objekten 
–    Fortsetzung des Abgleichs mit dem Bildarchiv in Fold 3
–    Fortsetzung nicht abgeschlossener Archivrecherchen in Deutschland 
–    Recherche im Hahn-Archiv in Vancouver: Materialerhebung zur Herkunftsgeschichte der Einzelobjekte, Ermittlung etwaiger Netzwerke/Kontakte Hahns für seine Sammeltätigkeit
–    Recherche nach Ausstellungbeteiligungen der Judaika aus der Sammlung Hahn
–    Fortführung der Literaturrecherche nach Hinweisen auf die Sammlung Hahn
–    Recherche in Ausstellungkatalogen und Fachpublikationen nach 1945
–    Austausch mit der  AG Jüdische Sammlungen des Arbeitskreis Provenienzforschung und dem Council of American Jewish Museums (CAJM) 
–    Recherche in Auktionskatalogen zu aktuellen Verkäufen
–    Recherche in historischen Auktionskatalogen zum Sammlungsaufbau und zu historischen Verkäufen (German Sales)
–    Erstellung von Zwischen- und Abschlussberichten gemäß Anforderung des DZK
–    Teilnahme an Fachtagungen und Vorstellung des Projektes

Ihr Anforderungsprofil
–    Abgeschlossenes Hochschulstudium der Kunstgeschichte / Geschichte oder eine vergleichbare Qualifikation 
–    Berufspraktische Erfahrungen in der Provenienzforschung mit guten Kenntnissen der Archivrecherche 
–    Erfahrung in analoger und digitaler Teamarbeit
–    IT-Affinität, versierter Umgang mit MS-Office Programmen und Datenbanken
–    Kenntnisse im Lesen von alten Handschriften (Deutsche Kurrentschrift, Sütterlin)
–    Sehr gute Sprachkenntnisse in Deutsch, einwandfreie Beherrschung der deutschen Rechtschreibung und Sprachkenntnisse in Englisch 
–    Einsatzbereitschaft, Organisationsfähigkeit, Flexibilität bei unterschiedlicher Arbeitsbelastung
–    Selbstständige und zielorientierte Arbeitsweise

Wir bieten
–    eine versierte Projektbetreuung durch die Provenienzforscherin des MK&G 
–    kompetente Unterstützung durch den/die Kooperationspartner:in in Vancouver
–    Übergabe sämtlicher Arbeitsmaterialien aus dem ersten Projektjahr
–    Einsicht in Dokumentationen, Berichte und Korrespondenzen aus dem ersten Projektjahr
–    eine abwechslungsreiche Tätigkeit mit großer Eigenverantwortung und viel Gestaltungsspielraum
–    flexible Arbeitszeiten
–    eine ortsungebundene Tätigkeit durch Nutzung von mobilem Arbeiten / Home Office (ein Arbeitsplatz vor Ort im MK&G kann nicht gestellt werden)

Die Stelle ist projektbedingt zeitlich befristet für die Dauer von 12 Monaten. Die wöchentliche Arbeitszeit und die Vergütung richten sich nach dem Tarif des TV-AVH. Wir fördern die berufliche Gleichstellung aller Geschlechter und Lebensformen, darunter die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Das MK&G begrüßt Bewerbungen von Menschen aller Nationalitäten, von People of Color sowie von Bewerber:innen mit Flucht- oder familiärer Migrationsgeschichte. Schwerbehinderte bzw. gleichstellte Bewerber:innen im Sinne des SGB IX werden bei gleicher Eignung besonders berücksichtigt.

Für Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung: Ansprechpartnerin: Dr. Silke Reuther, silke.reuther@mkg-hamburg.de

Bitte senden Sie Ihre aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen bis zum 31.05.2021 in elektronischer Form zusammengefasst in einer PDF-Datei (max. 10 MB) an bewerbung@mkg-hamburg.de