JOB: Zwei Projektmitarbeiter*innen (m/w/d) für die Provenienzforschung, Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, Frankfurt


Die Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg der Goethe-Universität Frankfurt am Main sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt zwei Projektmitarbeiter*innen (m/w/d) für die Provenienzforschung (E13 TV-G-U) zunächst für die Dauer von zwei Jahren befristet für ein von der Stiftung Deutsches Zentrum Kulturgutverluste in Magdeburg gefördertes Projekt.

Vom – Bis 01 Oct 2020 – 30 Sep 2022
Bewerbungsschluss: 18 Aug 2020

Zwei Projektmitarbeiter*innen (m/w/d) für die Provenienzforschung (E13 TV-G-U)

Die Zentralbibliothek versorgt gemeinsam mit den Bereichsbibliotheken als eines der größten deutschen Bibliotheks-systeme die Goethe-Universität mit aktueller Literatur. Darüber hinaus besitzt die Bibliothek umfangreiche historische Bestände. Sie ist im Rahmen der Sammlung deutscher Drucke zuständig für das Zeitsegment 1801-1870. Sie besitzt das Pflichtexemplarrecht für das Stadtgebiet Frankfurt am Main und fungiert als Archivbibliothek der Goethe-Universität. Das Archiv der Universitätsbibliothek beherbergt die Nachlässe bedeutender Frankfurter Wissenschaftler.

Der historische Bestand wird kontinuierlich und systematisch durch die Erschließung in den nationalbibliographischen Verzeichnissen und durch Digitalisierung für die interessierte Öffentlichkeit und die Forschung zugänglich gemacht. Im Kontext der Spezialsammlungen und Nachlässe sind auch etliche „Nicht-Buch-Materialien“ mit historischem Charakter Bestand der Bibliothek.

Ziel des Projekts ist die systematische Untersuchung von zu Unrecht erworbenen Büchern (Raubgut) aus der Zeit des Nationalsozialismus. In dem Projekt sollen zwei unterschiedliche Teilbereiche der Bibliotheksbestände genauer überprüft werden. Im Rahmen des Projekts sollen die Ergebnisse dokumentiert und Bestände, die eindeutig als NS-Raubgut zu klassifizieren sind, an zu ermittelnde Erben restituiert werden.

Zu Ihren Aufgaben gehören:
– systematische Provenienzrecherche durch Kontrolle von Erwerbungsbüchern und autoptische Sichtung ausgewählter Bestandsgruppen
– wissenschaftliche Recherchen zum Entzugsvorgang sowie den Verfolgungsschicksalen (u.a. in Datenbanken, nationalen und internationalen Archiven, Bibliotheken und Forschungseinrichtungen)
– Erbenermittlung und Kontaktaufnahme
– Vorbereitung und Begleitung von Restitutionsvereinbarungen und Restitutionen
– Mitwirkung bei der Qualitätskontrolle und Dokumentation der Projektergebnisse in einer Datenbank
– Publizieren der Projektergebnisse
– Kooperation mit anderen Bibliotheken und Gedächtniseinrichtungen
– Betreuung und Anleitung der studentischen Hilfskräfte
– fachliche Mitarbeit an einer geplanten Ausstellung zu NS-Raubgut in der Universitätsbibliothek

Sie bringen folgende Voraussetzungen mit:
– abgeschlossenes geisteswissenschaftliches Universitätsstudium (Master), bevorzugt der Geschichte, Kunstgeschichte, Germanistik oder Kulturwissenschaften
– möglichst Erfahrungen in Provenienzrecherchen, idealerweise mit Recherchen nach NS-Raubgut
– Vorteilhaft sind Kenntnisse zur Geschichte und Wirkungsgeschichte des Nationalsozialismus in Frankfurt am Main.
– möglichst gute Lesefähigkeit für moderne Handschriften
– möglichst Vertrautheit mit bibliothekarischen Arbeitsabläufen und/oder mit Archivarbeit
– selbstständige und eigenverantwortliche Arbeitsweise
– sehr gute IT-Kenntnisse sowie sicherer Umgang mit Text- und Bildbearbeitungsprogrammen und mit relationalen Datenbanken
– sehr gute schriftliche und mündliche Ausdrucksfähigkeit
– gute Fremdsprachenkenntnisse, insbesondere Englisch, Latein, Französisch
– hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein sowie ausgezeichnete Teamorientierung und Organisationsfähigkeit

Wir bieten Ihnen:
Neben den üblichen Vergünstigungen des öffentlichen Dienstes bietet die Goethe-Universität ihren Beschäftigten derzeit ein LandesTicket Hessen, das zur Nutzung des ÖPNV in ganz Hessen berechtigt sowie ein flexibles Arbeitszeitmodell mit der Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Die Universität tritt für die Gleichberechtigung von Frauen und Männern ein und fordert deshalb nachdrücklich Frauen zur Bewerbung auf. Schwerbehinderte werden bei gleicher Qualifikation vorrangig berücksichtigt.

Ihre Bewerbungsunterlagen senden Sie bitte bis zum 18.08.2020 unter Angabe der Kennziffer 27/2020 an die Direktorin der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, Bockenheimer Landstraße 134 – 138, 60325 Frankfurt am Main oder per E-Mail an: jobs@ub.uni-frankfurt.de (bitte senden Sie hier vorzugsweise Dokumente im PDF-Format). Bitte reichen Sie uns keine Originalunterlagen ein, da eine Rücksendung nicht erfolgt.
Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Herr Dr. Mathias Jehn, Tel.: 069/798-39007, E-Mail: m.jehn@ub.uni-frankfurt.de