unless otherwise indicated all events are free of charge
Wissenschaftliches Programm im Rahmen der Ausstellung
„Eigentum verpflichtet. Eine Kunstsammlung auf dem Prüfstand “
Zeppelin Museum Friedrichshafen
4. Mai 2018 → 3. Februar 2019
Seestr. 22
88045 Friedrichshafen
Kuratiert von Fanny Stoye, Provenienzforscherin, und Sabine Mücke, Wissenschaftliche Mitarbeiterin Abteilung Zeppelin
Ist das Raubkunst? Seit Jahren stellen sich Museen diese brisante Frage mit Blick auf ihre Sammlungen und tauchen oft zum ersten Mal tiefer in die eigene Geschichte ein. Auch das Zeppelin Museum arbeitet seit 2016 in detektivischer Forschungsarbeit die bewegten Geschichten der Kunstwerke seiner Sammlung auf: Woher kommen die gotischen Skulpturen, die barocken Malereien und Meisterwerke der Klassischen Moderne? Die Sonderausstellung macht Schicksale von Sammlern sichtbar, von geraubten oder verlagerten Kunstwerken und Hetzaktionen der Nationalsozialisten gegen die Moderne Kunst. Kritisch blickt sie aber auch auf Friedrichshafen und den Bodensee als Rückzugsort ehemaliger NS-Größen und ausgeklügelter Händlernetzwerke zwischen Deutschland, der Schweiz und Österreich.
Programm
Do., 28.6.2018, 19 Uhr
Raubkunst? – Eine Bilanz und Ausblick der Provenienzforschung am Zeppelin Museum
Vortrag von Fanny Stoye (Provenienzforscherin) und Sabine Mücke (Wissenschaftliche Mitarbeiterin Abteilung Zeppelin)
Do., 26.7.2018, 19 Uhr
Die Aktion „Entartete Kunst“ im Kontext der NS-Kunstpolitik
Vortrag von Prof. Dr. Christoph Zuschlag, Professor für Kunstgeschichte der Moderne und der Gegenwart mit Schwerpunkt Provenienzforschung, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
Der »Schwabinger Kunstfund« (Gurlitt) hat die NS-Kunstpolitik, namentlich die von den Nationalsozialisten unter dem Kampfbegriff »Entartete Kunst« gegen die Moderne durchgeführte Kampagne sowie den Raub jüdischen Kunstbesitzes (»NS-Raubkunst)«, schlagartig in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung gerückt. Damit einhergehend wurde, auch im Zeppelin Museum Friedrichshafen, die Provenienzforschung intensiviert, welche die Herkunft und Besitzgeschichte von Kulturgut untersucht. Der Vortrag gibt einen Überblick über die Vorgeschichte und Geschichte der Kampagne »Entartete Kunst« und beleuchtet die Beschlagnahmungen, Ausstellungen und »Verwertungen«. Außerdem wirft er ein Licht auf die vom NS-Staat geförderte Kunst (»NS-Kunst«) und auf die umfangreichen Kunstraubzüge der Nationalsozialisten im In- und Ausland. Schließlich geht es um die Herausforderungen und Chancen der Provenienzforschung für die Museen.
Do., 6.9.2018, 19 Uhr
Der Fall Gurlitt. Die wahre Geschichte über Deutschlands größten Kunstskandal
Vortrag von Maurice Philip Remy, Dokumentarfilmer und Sachbuchautor
Maurice Philip Remy hat den Fall Gurlitt in jahrelanger Recherche aufgearbeitet, den kompletten Nachlass Hildebrand Gurlitts gesichtet und als Quelle herangezogen. In diesem Buch präsentiert er seine Ergebnisse: Remy entwirft ein Generationen umspannendes Portrait einer Familie mit ihren Licht- und Schattenseiten, und untersucht den Schwabinger in der öffentlichen Wahrnehmung und Politik.
Do. 8.11.2018, 19 Uhr
Jüdisches Leben in Friedrichshafen: Kein Unrecht – oder nur keine Überlieferung?
Vortrag von Jürgen Oellers (Leiter des Stadtarchivs Friedrichshafen) anlässlich des 80. Jahrestags der Reichsprogromnacht
Do. 6.12.2018, 19 Uhr
Gerechte und faire Lösungen. Provenienzforschung und Restitution 20 Jahre nach der “Washingtoner Konferenz”
Dr. Uwe Hartmann (Leiter des Fachbereichs Provenienzforschung, Deutsches Zentrum Kulturgutverluste, Magdeburg)
Do., 24.1.2019, 19 Uhr
Spurensicherung. Provenienzforschung trifft Naturwissenschaft
Vortrag von Michaela Vogel (Restauratorin)
Do., 31.1.2019, 19 Uhr
Von Radios über Autos bis zu Durchlauferhitzern. Der NS-Raub von Alltagsgegenständen und Provenienzforschung an Technischen Museen
Vortrag von Mag. Dr. Christian Klösch (Abteilungsleitung Provenienz-Forschung, Technisches Museum Wien)
Sofern nicht anders angegeben, sind alle Veranstaltungen sind kostenfrei / unless otherwise indicated all events are free of charge
INFORMATION
Zeppelin Museum Friedrichshafen GmbH
Dominik Busch
Leiter & Kurator Abteilung Diskurs & Öffentlichkeit
+49 7541 3801 26
E-Mail: busch@zeppelin-museum.de
https://www.zeppelin-museum.de/
Öffnungszeiten / Opening hours
Mai – Oktober / May – October
Täglich / daily
9 – 17 Uhr / 9am – 5pm
November – April / November – April
Di – So / Tue – Sun 10 – 17 Uhr / 10am – 5pm
Reference: ANN: Wiss. Programm: “Eigentum verpflichtet” (Friedrichshafen, 28 Jun 18-31 Jan 19). In: ArtHist.net, Jun 11, 2018. <https://arthist.net/archive/18384>.