CONF: Das Kriterium „Handelsware vs. Privatsammlung“ – Kolloquium “Provenienz- und Sammlungsforschung” XIV (Zentralinstitut für Kunstgeschichte München, 26 April 2023)


Im Rahmen von Forschungen zu NS-verfolgungsbedingt entzogenen Objekten wird oft die Frage gestellt, ob es sich bei den Verlusten von Kunsthändlern, die als jüdisch verfolgt wurden, um ihren Warenbestand oder aber um ihre Privatsammlung gehandelt habe. Von der Einschätzung dieses Sachverhalts wird häufig abhängig gemacht, ob ein Anspruch besteht, der beispielsweise zu einer Restitution des Objekts führen kann.

Die hybride Veranstaltung (KOLLOQUIUM // PROVENIENZ- UND SAMMLUNGSFORSCHUNG XIV) thematisiert und befragt das Kriterium im Modus einer Sondierung.
us02web.zoom.us/j/85659345839?pwd=UmFZYU0xN1NxMGJ1MjlQM054NXgvZz09.
Meeting-ID: 856 5934 5839 – Passwort: 148258

Für weitere Informationen, s. zikg.eu/aktuelles/veranstaltungen/2023/kolloquium-provenienz-und-sammlungsforschung-xiv.

PROGRAMM:

12:45 Uhr
Team Provenienzforschung ZI: Begrüßung und Einleitung
Franziska Eschenbach, München: Das Projekt Rosenthal – eine vorläufige Bilanz (Keynote)

Diskussion, anschließend kurze Pause gegen 13.30 Uhr

13:45 Uhr
Uwe Hartmann, Magdeburg: Die Förderrichtlinien des DZK hinsichtlich der Rekonstruktion privater Sammlungen
Rudi Ekkart, The Hague: Criteria used in the Netherlands for the possible restitution of works to the heirs of artdealers
Pia Schölnberger, Wien: Die Bedeutung der Unterscheidung für die Praxis der österreichischen Kunstrückgabe
Benjamin Lahusen und Gesa Vietzen, Frankfurt/Oder: Formen des Besitzes und ihre Konsequenz bei Entscheidungen über Restitutionsbegehren

Diskussion, anschließend Pause gegen 14.50 Uhr

15:15 Uhr
Evelien Campfens, Leiden: Artefacts: commodity versus family heirloom
Johannes Nathan, Berlin: Kommissionsware, Lagerware, Sammlung. Osmosen im Kunsthandel am Beispiel von Fritz Nathan
Jan Thomas Köhler und Anja Akikazu Matsuda, Berlin: Hugo Helbing – Zur Rekonstruktion der privaten Kunstsammlung des Kunstauktionators und –händlers
Melida Steinke, München: Der Münchener Kunstsalon Moses Blum im Frühjahr 1938
Nikola Doll, Bern: Privatbesitz oder Handelsware am Beispiel des Nachlass Gurlitt

Diskussion, anschließend Pause gegen 16.00 Uhr

16:15 Uhr
Stephan Klingen, München: Was ist die „Privatsammlung Stern“?
Matthias Weniger, München: Privatkollektion vs. Handelsware am Beispiel der Sammlung Böhler
Cosima Dollansky, München: Indizien für Ware, Indizien für Verkauf aus Sammlung bei Böhler
Anna-Lena Lang, München: „[Bei] Lulu Böhler […] z. aufhängen“: Aus dem Firmenbestand ins Privateigentum – Beispiele des Kunsthändlers Julius Wilhelm Böhler
Jan Thomas Köhler, Berlin: “Collectie Goudstikker” – Kunstwerke innerhalb und außerhalb des sog. Blackbooks – ein Arbeitsbericht
Agnes Thum, München: Belastete Handelsware im Handel. Pragmatische Überlegungen aus der Praxis

Diskussion

17:25 Uhr Responses
Meike Hopp, Berlin
Johannes Gramlich, Berlin

17.35 Uhr Abschlussdiskussion

Ende gegen 18.00 Uhr, anschließend Helbing Lecture um 18.30 Uhr: Frances Fowle, Edinburgh: Invisible Agents – Women Collectors and the Art Market (siehe https://www.zikg.eu/aktuelles/veranstaltungen/2023/helbing-lecture-frances-fowle)