
Das Wissenschaftliche Tagesseminar widmet sich dem Kulturgutentzug in der SBZ/DDR und seiner gesellschaftlichen und juristischen Aufarbeitung. Wohin gelangten die Kunstgegenstände aus verlassenen Thüringer Schlössern und Herrenhäusern in der Nachkriegszeit und welche Rolle spielte das Ministerium für Staatssicherheit in der Konfiszierung und ›Verwertung‹ von privaten Kunstsammlungen? Welche Konflikte ergaben sich nach 1989 durch die Rückkehr ehemaliger Großgrundbesitzer und Kleinadliger in die ostdeutsche Nachwendegesellschaft?
Welche Restitutionsforderungen werden heute von wem an Deutschland gestellt? Welche Unterschiede bzw. Gemeinsamkeiten weisen die Diskussionen zum Kulturgutentzug in der SBZ/DDR mit den Debatten zur Rückgabe von NS- bzw. kolonialem Raubgut auf und welche moralisch-ethische Verantwortung kommt Wissenschaftler/innen und Jurist/innen in diesen Fragen zu?
Programm
9:00 Uhr
Begrüßung und Einführung
Franz-Josef Schlichting (Landeszentrale für politische Bildung Thüringen) – Prof. Dr. Jörg Ganzenmüller (Stiftung Ettersberg)
9:30 Uhr
Kulturgutentzug in Thüringen 1945–1990
Rüdiger Haufe (Klassik Stiftung Weimar)
10:30 Uhr
Die ›Aktion Licht‹ des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR
Dr. Thomas Widera (Sorbisches Institut/Serbski institut Bautzen)
11:30 Uhr Kaffeepause
12:00 Uhr
Die Auktionsgeschäfte der ›Kunst und Antiquitäten GmbH‹ der DDR auf dem westlichen Kunstmarkt
Xenia Schiemann (TU Berlin)
13:00 Uhr Mittagspause
14:00 Uhr
Erbe und Ehre. Der Streit um die Hohenzollern-Restitution als Skandal und Lehrstück
PD Dr. Winfried Süß (ZZF Potsdam)
15:00 Uhr Kaffeepause
15:30 Uhr
Alter Adel – neues Land? Die Erben der Gutbesitzer und ihre umstrittene Rückkehr ins postsozialistische Brandenburg
Dr. Ines Langelüddecke (München)
16:30 Uhr
Abschlusspodium – Zum Umgang mit und zur Restitution von Kulturgütern des Kolonialismus, des NS und der DDR
Gäste: Prof. Dr. Gilbert Lupfer (Deutsches Zentrum Kulturgutverluste, Magdeburg) – PD Dr. Winfried Süß (ZZF Potsdam) – Sahra Rausch (Wiss. Koordinationsstelle zur Auseinandersetzung mit dem kolonialen Erbe in Thüringen, FSU Jena)
Moderation: Prof. Dr. Jörg Ganzenmüller
ca. 17.30 Ende des Tagesseminars & Möglichkeit der Führung durch die Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße in Erfurt
Aufgrund der pandemischen Lage sind die Plätze vor Ort begrenzt. Eine Teilnahme ist nur nach Anmeldung möglich.
Anmeldung bis zum 02.05.2022 an:
bruhn@stiftung-ettersberg.de
Die Tagungsgebühr beträgt 10 Euro/ermäßigt 5 Euro.
Die Veranstaltung wird zusätzlich per Livestream auf dem YouTube-Kanal der Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße übertragen.
Kontakt
Anmeldung bis zum 02.05.2022 & Kontakt:
bruhn@stiftung-ettersberg.de
T +49 (0) 3643 4975-16
Individuelle Anfragen zur Barrierefreiheit:
schwinde@stiftung-ettersberg.de
T +49 (0) 3643 4975-14
Stiftung Ettersberg
Jenaer Str. 4
99425 Weimar
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